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Montag, 15. April 2024

»Notre Dame de Paris« von Victor Hugo


Im Jahr 1831 schrieb Victor Hugo seinen historischen Roman »Der Glöckner von Notre Dame« (»Notre Dame de Paris«), der als sein Meisterwerk gilt. Der historische Roman verdankt seine Entstehung dem drohenden Verfall der Kathdrale »Notre Dame«. Mit diesem Roman wollte Victor Hugo durch einen patriotischen Akt für den Erhalt von »Notre-Dame de Paris« einstehen. Durch das Erscheinen seines erfolgreichen Romans entdeckten die Franzosen ihre Liebe zu dem vom Verfall bedrohten Bauwerk neu und so konnte das Bauwerk damals vor dem Verfall gerettet werden .



Victor Hugo hat es verstanden, mit seinem historischen Roman »Der Glöckner von Notre Dame« die Liebe der Franzosen zu ihrer Kathedrale neu zu entfachen.

Dieses der Kathedrale gewidmete Werk hat nach Erscheinen im Jahr 1831 die Kathedrale Notre Dame vor dem Verfall gerettet, indem es den Menschen einen Grund gab, sich darum zu kümmern, und zugleich gezeigt, wie schön die gotische Architektur war, auch wenn sie damals anders war als heute.

Der 1831 erschienene historische Roman von Victor Hugo fesselt und bewegt die Literaturfans seit fast 200 Jahren und gilt als einer der ersten Großstadtromane der Weltliteratur. Dieses Werk ist mehr als ein historischer Roman, er ist ein ganz wesentlicher Teil der literarischen Identität Frankreichs.

Marcel Proust hat 1904 - wie Victor Hugo 70 Jahre zuvor - den "Tod der Kathedralen" beklagt. In einem Zeitungsartikel schrieb er: "Ach, es ist immer noch besser, eine Kirche zu verwüsten, als sie ihrem Zweck zu entfremden. Wenn das Opfer von Christi Fleisch und Blut nicht mehr in den Kirchen zelebriert wird, werden sie ohne Leben sein."

Literatur:

Der Glöckner von Notre Dame
Der Glöckner von Notre Dame
von Victor Hugo

Notre Dame:

Notre Dame
Notre Dame
von riva Verlag

Sonntag, 14. April 2024

»Oster-Oratorium« BWV 249 von Johann Sebastian Bach



Das Oster-Oratorium (BWV 249, D-Dur) ist ein Oratorium von Johann Sebastian Bach, das der Komponist des Barock zum ersten Mal am Ostersonntag 1725, einem 1. April, aufgeführt hat.

Den Höhepunkt und Abschluss des deutschen protestantischen Passionsoratoriums stellen die Passionen Johann Sebastian Bachs dar (Johannes-Passion BWV 245, 1724; Matthäus-Passion BWV 244, 1727/29 (Frühfassung) bzw. 1736 (endgültige Fassung); Markus-Passion BWV 247, 1731).

Bach hatte sich intensiv mit der Hamburger Oratorientradition beschäftigt, was zahlreiche von ihm geleitete Aufführungen von Passionen Reinhard Keisers belegen. Musikalisch wie textlich finden sich in seinen Passionen Anleihen bei Keiser und Telemann, werden von ihm jedoch mit eigenem Ausdruck gefüllt. Anders als bei Brockes dienen Bach die madrigalischen und Choraltexte nicht mehr als Einstimmung auf den Bibeltext, sondern als theologische Deutung; sie wenden sich nicht an einen zu bekehrenden Hörer, sondern an den fromm gebildeten, traditionsbewussten Christen.

Von Bachs »Oster-Oratorium« existieren drei verschiedene spätere Fassungen mit auffallenden Abweichungen in Besetzung und Text.

Bachs Werk wird als »Oratorium« eingeordnet, weil ihm ein erzählender Bibeltext zu Grunde liegt. Der Bibeltext wird aber, abweichend von Bachs anderen oratorischen Werken, nicht vom Evangelisten und den handelnden Personen wörtlich vorgetragen, sondern in frei nachgedichteter Form wiedergegeben.

Video:

Oster-Oratorium BWV - Johann Sebastian Bach - Youtube

Samstag, 13. April 2024

Ostern ist das höchste kirchliche Fest


Ostern ist das höchste kirchliche Fest. Ostern ist das Fest der Auferstehung und auch das Fest, wo Menschen das Leben und die Fruchtbarkeit feiern. An Ostern werden die zentralen Aussagen über den christlichen Gott sichtbar.

Im Bewusstsein der Menschen aber hat es nicht den Stellenwert wie Weihnachten. Dabei werden an Ostern die großen Fragen der menschlichen Existenz gestellt. Was an Weihnachten die Menschwerdung ist, das steht an Ostern auf dem Prüfstand, mit dem Blick auf das Leiden, auf Gewalt und Tod, auf all jene Themen, die das Menschsein im Tiefsten beschäftigen. Auch die Frage: Was bedeutet unsere Sterblichkeit, und mit welcher Hoffnung können wir leben? Der Kreuzestod des Gottessohnes ist seit jeher eine Provokation. Paulus schrieb über das Christentum, es sei „den Heiden eine Torheit“.

Die Sperrigkeit dieses Festes liegt an diesem Skandalon, dass Gott stirbt. Für die hellenistische Weisheitslehre besteht die Torheit darin, dass sich die Göttlichkeit in diesem gekreuzigten Galiläer zeigen soll und nicht in einer absoluten Größe wie in der griechischen Philosophie. Diese Sperrigkeit hat Ostern behalten, trotz des Auferstehungsgedankens.

Osterfest Auferstehung

Ostern bedeutet für Christen biblische Auferstehung, Vergebung der Sünden und das ewige Leben eine höhere Offenbarung und reichlich biblischen Stoff aus dem Reich der Jenseitigkeit. Jede Zeit darüber nachdenken, wie die existenzielle Erfahrung und das Ereignis von Ostern in unsere gegenwärtige Sprache und Bildwelt übersetzt werden kann. Es geht dabei ja um eine überwältigende Daseinsfreude und um ein rückhaltloses Ja zum Leben.

Thüringer Bachwochen 2024

Johann Sebastian Bach


Die Thüringer Bachwochen sind das größte Festival für klassische Musik in Thüringen und eine Hommage an ein schöpferisches Musikgenie der Barockmusik. Die Bach zu Ehren abgehaltenen Bachwochen finden 2024 vom 8. April bis 1. Mai statt.

Mit seiner Spezialisierung auf Barockmusik und die Aufführung der Werke Johann Sebastian Bachs an den authentischen Bachstätten des Landes verfügt das Festival über künstlerische wie touristische Anziehungs­kraft zugleich – in Thüringen und darüber hinaus.
Ausgangspunkt des Festivals ist ein einzigartiges historisches Potenzial im Freistaat Thüringen. Mit Bachhaus und Taufkirche in Eisenach, der Traukirche in Dornheim, den frühen Wirkungsstätten in Mühlhausen, Arnstadt und Weimar sowie den Häusern der Vorfahren in Erfurt und Wechmar ver­fügt Thüringen über eine Vielzahl authentischer Bachorte. Diese eindrucksvollen Schauplätze sind Podium und bilden den Rahmen für anspruchsvolle Konzerte.

Johann Sebastian Bach

Bei den Thüringer Bachwochen erscheint Bach jedoch nicht nur im historischen Gewand: Wie kein anderer Komponist hat Bach Kulturschaffende aller Genres inspiriert – und dies tut er bis heute. Deshalb wird Bach in Thüringen nicht nur originalgetreu musiziert, sondern auch getanzt, inszeniert, arrangiert oder mit neuen Texten versehen.

Der 1685 in Eisenach geborene Johann Sebastian Bach ist in Thüringen sehr lebendig und viele Entdeckungen wert.

Weblink: Johann Sebastian Bach

Dienstag, 19. März 2024

"Berliner Ensemble" zog in das "Theater am Schiffbauerdamm" ein

Berliner Ensemble

Am 11. Januar 1949 gründeten Bertolt Brecht und Helene Weigel das "Berliner Ensemble". Mit dem "Berliner Ensemble" erfüllte sich Brechts Traum vom eigenen Theater. Brecht setzte sich durch und bekam ein eigenes Theater, das Berliner Ensemble. Das Berliner Ensemble war ein künstlerischer Gral der Veränderung und Brecht sein Gralshüter. Zunächst wurde im "Deutschen Theater" gespielt. In das Haus am Schiffbauerdamm war Brechts Ensemble erst 1954, zwei Jahre vor seinem Tod, gezogen, vorher gastierte man am Deutschen Theater. Am 19. März 1954 zog das "Berliner Ensemble" in das "Theater am Schiffbauerdamm" ein.

Das "Berliner Ensemble" wurde nach Brechts Tod offiziell von Helene Weigel (1900-1971) 15 Jahre lang weiter geleitet. Das Theater zeigte vor allem Modellaufführungen von Brechts Werken. Im Deutschen Theater in Ost-Berlin inszenierte Bertolt Brecht (1898-1956) sein Theaterstück "Mutter Courage und ihre Kinder", eine Chronik aus dem Dreißigjährigen Krieg.

1892 wurde das Haus als „Neues Theater“ eröffnet. Max Reinhardt (Intendant von 1902 bis 1905) ließ einen eisernen Vorhang einbauen. Und rettete das Theater damit mehrmals vor dem Abbrennen. Anfang der 20er-Jahre war es zweite Spielstätte der Volksbühne, und 1928 wurde Brechts „Dreigroschenoper“ uraufgeführt. Unter den Nazis gab es am Schiffbauerdamm Unterhaltungstheater mit Durchhalteparolen.
"Was eine Aufführung von Mutter Courage", schrieb Brecht einmal, "hauptsächlich zeigen soll: Daß die großen Geschäfte in den Kriegen nicht von den kleinen Leuten gemacht werden. Daß der Krieg, der eine Fortführung der Geschäfte mit anderen Mitteln ist, die menschlichen Tugenden tödlich macht, auch für ihre Besitzer. Daß er darum bekämpft werden muß."

Sie spielte auch die Courage in eben dieser Aufführung des 1939 geschriebenen Parabelstücks. Die Uraufführung von "Mutter Courage und ihre Kinder" hatte 1941 in Zürich stattgefunden. Durch die großen Gastspielerfolge von "Mutter Courage und ihre Kinder" in Paris 1954 und London 1956 fand das Ensemble endlich auch in Berlin allgemeine Anerkennung.

Mit Inszenierungen wie "Der aufhaltsame Aufsteig des Arturo Ui" (1959), Shakespeares "Coriolan" (1964) in der Bearbeitung von Brecht mit den sensationellen Schlachtszenen von Ruth Berghaus oder "Mutter Courage" mit Helene Weigel wurden europäische Maßstäbe gesetzt.

Weblink:

Geschichte des Berliner Ensembles - www.berliner-ensemble.de

Samstag, 2. März 2024

Friedrich Smetana 200. Geburtstag

Friedrich Smetana

Bedřich (Friedrich) Smetana wurde am 2. März 1824 in Litomyšl, Ostböhmen, geboren. Smetana war ein berühmter böhmischer Komponist der Romantik. Sein bekanntestes Werk ist »Die Moldau« (»Vltava«) aus dem sinfonischen Zyklus »Mein Vaterland« (»Má Vlast«).

Smetana gilt als Meister musikalischer Heimatliebe. Mit seinem sinfonischen Werk »Die Moldau« hat der tschechische Komponist Friedrich Smetana dem großen Fluss seiner Heimat ein musikalisches Denkmal gesetzt. Die Komposition ist eine Hymne auf Smetanas Heimat Böhmen und schildert den Lauf des Flusses von der Quelle bis zur Mündung in die Elbe. Das berühmteste Werk von Friedrich Smetana ist "Die Moldau" - doch sein Leben war kein langsamer, ruhiger Fluss.

Bereits im Jahr 1830 gab er sein erstes öffentliches Konzert. Seit 1843 studierte er Klavier und Musiktheorie an der Musikschule von Joseph Proksch und wurde Konzertpianist.

1848 gründete er eine eigenen Musikschule in Prag, die er bis 1956 leitete. 1849 heiratete er Katerina Kolárová. 1856 ging er als Dirigent der Abonnementskonzerte der "Harmoniska Sällskapet" ins schwedische Göteborg. Dort entstanden erste große Werke in Form der sinfonischen Dichtung nach Franz Liszts Muster.

1861 kehrte er in seine Heimat zurück und ließ sich endgültig in Prag als Musikritiker, Dirigent am Nationaltheater und Chormeister des Männergesangvereins nieder. Hauptsächlich aber widmete er sich der Komposition (Opern, Kammermusik, Orchesterwerke).

1874 wurde er taub und mußte vom öffentlichen Musikleben zurücktreten, komponierte aber danach weiter.
Friedrich Smetana starb am 12. Mai 1884 in Prag. Er wurde auf dem Vyšehrader Friedhof in Prag in Grab 5-40 beigesetzt.

Weblink:

Smetana, Friedrich - Meister musikalischer Heimatliebe - BR Online - www.br-online.de

Donnerstag, 1. Februar 2024

Hugo von Hofmannsthal 150. Geburtstag


Hugo von Hofmannsthal wurde vor 150 Jahren am 1. Februar 1874 in Rodaun bei Wien geboren. Hugo von Hofmannsthal war ein österreichischer Schriftsteller, Dramatiker, Lyriker, Librettist sowie Mitbegründer der Salzburger Festspiele.

Zu seinen bekanntesten Werken gehören sein Hauptwerk der »Jedermann«, »Das Grosse Welttheater« und das Lustspiel »Der Schwierige« (1921).

Er bearbeitete antike Stoffe wie »Elektra« (1904) und verfaste Lustspiele wie »Der Schwierige« (1921). Für den Komponisten Richard Strauss schrieb er mehrere Operntexte, darunter auch »Der Rosenkavalier« (1911).

Hugo von Hofmannsthal verband die Romantik mit der Mystik und erschuf sich seine eigene phantastische Welt. Wie viele österreichische Schriftsteller hatte auch Hugo von Hofmannsthal ein spielerisches Verhältnis zur Sprache.
»Das Salzburger große Welttheater« ist ein Schauspiel von Hugo von Hofmannsthal. Es basiert auf dem Mysterienspiel »Das große Welttheater« von Pedro Calderón de la Barca. Dessen Grundkonzept behielt er bei, die konkrete Ausgestaltung der Figuren - besonders des Bettlers - wurde jedoch verändert, um auf die soziale und politische Krisensituation nach dem Ersten Weltkrieg Bezug nehmen zu können.

Die ersten Pläne für das Stück entstanden schon im Sommer 1919; Hofmannsthal und Max Reinhardt bereiteten zu dieser Zeit die ersten Salzburger Festspiele vor. Bis zur tatsächlichen Ausgestaltung des Werks dauerte es aber bis August 1921.

Dem Adel folgten die Künstler in die Sommerfrische in den Bergen nach. Auch unzählige Künstler der sogenannten »Wiener Moderne« fanden sich hier ein, Arthur Schnitzler, Stefan Zweig, Franz Werfel, Hermann Bahr, Hugo von Hofmannsthal, Heimito von Doderer, Gustav Mahler, Arnold Schönberg, Oskar Kokoschka, um nur einige wenige zu nennen, die in der Sommerfrische, nur eine Bahnstunde südlich von Wien, bahnbrechende und unvergängliche Werke erdacht und geschrieben haben und sich von den anstrengenden Nächten in Wiener Kaffeehäusern erholten, wovon unzählige Geschichten und Anekdoten berichten.

Um die Jahrhundertwende begann sich jener Altausseer Kreis zu formieren, den man als "Dependance von Jung Wien" bezeichnete und dessen hervorragendste Vertreter Hugo von Hofmannsthal (1874-1929) und Jakob Wassermann (1973-1934) gewesen sind.

Hugo von Hofmannsthal starb im Alter von 55 Jahren am 15. Juli 1929 in Wien.